Muss der Osterhase die Eier jetzt doch selbst legen?

Versorgungssicherheit

Kinderfragen halten uns oft den Spiegel vor und lassen uns nachdenken. So vor kurzem mal wieder am heimischen Küchentisch stattgefunden, die Frage, wo den der Osterhase eigentlich seine Eier zum Bemalen herhat. Nun ja, die gelieferte Erklärung war, dass der Osterhase und die Hühner den Deal haben, dass bis Ostern der Osterhase immer mal wieder Eier mitnehmen darf und sich erst danach die Nester wieder mit ca. einem Ei pro Tag/Huhn füllen. Wer sich in der Hühnerhaltung auskennt, weiß, dass Hühner während der kalten Jahreszeit lichtbedingt weniger Eier legen – passt also 😊. Doch was, wenn der Osterhase dieses Jahr vor leeren Nestern steht? Wenn die Lieferung stockt? Dann stehen wir schnell mitten in einem sehr realen Problem: Versorgungssicherheit. Ob Eier, Halbleiter oder Medikamente – wenn Lieferketten reißen, sind plötzlich nicht nur Hasen in der Klemme. 

Versorgungssicherheit vs. Engpasssituation

Sowohl in Deutschland als auch in den USA berichteten die Medien über die derzeitigen Versorgungsengpässe bei Eiern. Grund hierfür war die kursierende Geflügelpest und Vogelgrippe. So ist auf dem Eiermarkt ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage entstanden. Preislich hat dies wohl keine Auswirkungen, weil die großen Handelsketten mit Ihren Zulieferern einjährige Verträge abgeschlossen haben, was die Preise stabil hält. Nichtsdestotrotz heißt es in letzter Zeit öfter für die Verbraucher: Leere Regale! 

Ganz am Anfang unseres Blogs haben wir uns schon mal Gedanken zum Thema Engpass und Versorgungssicherheit gemacht. Damals noch mit den großen Engpässen durch die gestörten Lieferketten der Corona-Zeit im Hinterkopf, haben wir die verschiedenen Abhängigkeiten in den Lieferketten analysiert. Was ist davon aber noch gültig, was hat sich verändert? 

Wie erhalte ich meine Versorgungssicherheit?

Auch wenn wir heute nicht mehr in dieser angespannten Situation leben, so müssen wir einige Risiken weiterhin betrachten. 

Global gesehen ist im Moment einiges im Umbruch; seien es neu erweiterte Bündnisse wie die BRICS Statten, ein US-Präsident, der die Strategie in seiner Zollpolitik ändert oder anhaltende Konflikte wie im nahen Osten oder der Ukraine. Lokal steigen die Insolvenzen stetig (nachdem Sie bis 2020 jährlich abgenommen hatten) und wir müssen aufpassen, dass es nicht unsere Lieferanten trifft, bzw. wir hierauf entsprechend vorbereitet sind  

Wichtig ist vor allem, dass wir unsere Lieferketten im Auge behalten und die verschiedenen möglichen Ursachen für Lieferengpässe: 

  1. Lieferkettenprobleme
  • Transportengpässe: z. B. durch Streiks, Naturkatastrophen oder überlastete Häfen. 
  • Logistikstörungen: Mangel an Containern, LKW-Fahrern oder gestörte Schiffsverbindungen. 
  • Zoll- oder Handelsbarrieren: Sanktionen, Exportbeschränkungen oder Bürokratie. 

  1. Produktionsprobleme
  • Rohstoffmangel: z. B. bei seltenen Erden, Halbleitern oder bestimmten Medikamentenzutaten. 
  • Technische Defekte oder Ausfälle: Maschinenstillstand, Stromausfälle. 
  • Krankheitsbedingte Ausfälle: z. B. durch Pandemien (wie COVID-19). 

  1. Geopolitische Faktoren
  • Kriege und Konflikte: z. B. Ukrainekrieg mit Folgen für Energie- und Getreideversorgung. 
  • Sanktionen oder Embargos: verhindern den freien Handel mit bestimmten Gütern. 
  • Politische Instabilität in wichtigen Produktionsländern. 

  1. Nachfragespitzen
  • Unerwartet hoher Bedarf: z. B. durch Panikkäufe oder saisonale Nachfrageschwankungen. 
  • Langfristige Nachfrageverschiebungen: z. B. mehr E-Autos = höherer Bedarf an Lithium. 

  1. Fehlende Lagerbestände / Just-in-Time-Produktion
  • Unternehmen halten oft keine großen Lagerbestände mehr, was sie anfällig macht für Störungen. 

  1. Naturkatastrophen
  • Dürren, Überschwemmungen oder Brände können Anbaugebiete, Fabriken oder Infrastruktur lahmlegen. 

Um die Versorgungssicherheit zu optimieren ist also ein gutes (Lieferanten-) Risikomanagement idealerweise inkl. Frühwarn- und Monitoringsystem vonnöten. Lagerbestände, haben wir in den letzten Jahren gelernt sollten nicht zu eng bemessen werden, vor allem wenn Lieferketten mehrstufig oder recht labil sind. Eine flexible Produktgestaltung und eine gute Kommunikation innerhalb und außerhalb des Unternehmens hat auch noch nie geschadet. 

 

Wie seht ihr das? Was sind derzeit Eure größten Herausforderungen? 

Unterschrift Procurement Buddies

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