KI im Einkauf- Fluch oder Segen?

KI im Einkauf- Fluch oder Segen?

Der Ausschuss für Digitales berät in den nächsten Tagen, ob verlässliche Rahmenbedingungen nötig sind, wenn es um das Thema KI (Künstliche Intelligenz) geht. Die Verhandlungen sollen noch in diesem Jahr in die entscheidende Phase treten.
Wie dieser Rahmen aussehen könnte, wird seit 2018 diskutiert. Es wird aktuell auf der technischen Ebene diskutiert und eine Risikoeinstufung für KI-Systeme mit Blick auf Grundrechte, Sicherheit und Privatsphäre debattiert. Doch welche Risiken und Chancen bietet uns eine KI?

Wie kam ich zum ersten Mal mit einer KI in Berührung?

Es muss Weihnachten vor einigen Jahren gewesen sein, als mein Neffe eine „Alexa“ geschenkt bekam und die Bestellung per Sprachassistent (Voice Commerce) in mein Leben trat. Die Technik versprach einen zukunftsweisenden Schritt, aber einher gingen Fragen. „Wie sicher sind meine Daten? „Was bestellt mein Neffe in meinem Namen?„ usw.
Ergänzend möchte ich hinzufügen, wie nervenaufreibend so eine Technik sein kann, wenn der Neffe zum 30. Mal „Alexa“ bittet: „Alexa, erzähl mir einen Witz!

Kenn‘ste den: Was klopft an der Tür und ist grün? Der Klopfsalat

Nun sind die Jahre seit „Alexa“ ins Land gegangen und die KI hat sich entwickelt. Saug- und Wischroboter sind geschätzter Teil vieler Familien und der Chat Bot GPT ist seit Kurzem in aller Munde. Kollegen berichten mir, dass sie diese Art von KI gerne verwenden. Sei es, dass die KI Programmiercodes schreibt oder Verkaufsanzeigen, wenn einem selbst bei der hundertsten Beschreibung eines ähnlichen Produkts kein neuer Wortlaut mehr einfällt. Das heißt, wenn wir von einem „Einkauf 4.0“ sprechen, werden wir auch in der Beschaffung nicht an dem Thema KI vorbeikommen (und wollen es ob der möglichen Arbeitserleichterung wahrscheinlich auch gar nicht)

Doch zum welchem Zeitpunkt in meiner Vergangenheit hätte ich mir der Einsatz einer KI im Einkauf geholfen?

Das Wort „Regressionsansprüche“ erschien mir direkt vor Augen.

In der damaligen Firma hatten wir einen größeren Deal an Land gezogen. Der Endkunde war ein sehr großes Kommunikationsunternehmen, welches seine Produkte mit unseren LED-Leinwänden groß in Szene setzen und auf Werbetour gehen wollte. Der Zeitplan war eng getaktet, die Produktion war angeschoben und alles schien wie am Schnürchen zu laufen…Bis in den Medien von einem bevorstehenden Ereignis auf Island berichtet wurde (Wir erinnern uns an den unaussprechlichen Namen des Eyjafjallajökull – der in dieser Zeit ausbrechen sollte). Wir befürchteten den kompletten Ausfall des Flugverkehrs. Die fertigen Produkte waren dementsprechend nicht rechtzeitig zu erwarten. Ein sechsstelliger Betrag stand im Raum. Wir versuchten daher alles an Material, welches schon für das Kundenevent bestellt war, aber nicht rechtzeitig eintreffen würde, zu mieten. Da die Händler auch die Nachrichten kannten, war der Mietpreis um einiges gestiegen, aber nicht annähernd zu dem im Raum stehenden 6- stelligen Betrag. Die Werbetour fand statt, und im Laufe der Tour tauschten wir das gemietete Material gegen das bereits Produzierte und dann gelieferte aus.

Und hier wäre eine KI im Bereich Risikomanagement äußerst hilfreich gewesen. Diese hätte z.B. 24/7 alle Lieferantenbezogenen Risiken, weltweit monitoren können und hätte idealerweise schon viel früher Alarm geschlagen. Sie hätte vielleicht rechtzeitig einen zweiten Transportweg vorschlagen können.

Aber in diesem Fall waren wir einfach zu spät dran und standen in der Schlange hinten an.

Was bedeutet die Möglichkeit eines KI-Einsatzes für zukünftige Herausforderungen?

Wenn ich den oben beschriebenen Ansatz auf die aktuellen Themen übertrage, sehe ich z.B. das Thema Lieferantenkettensorgfaltspflichtgesetz (LkSG) und dessen Part des Risikomanagements. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen diverse Daten gesammelt und ausgewertet werden, wenn es um die eigenen Lieferanten geht.
Ohne unserm geplanten Folgepost zu dem Thema vorwegzugreifen: Wenn ihr diesen Teil der LkSG automatisieren wollt und könnt, dann solltet ihr das tun. Keiner hat gelangweiltes Personal, welches gerne zusätzlich zu seiner eigentlichen Arbeit Berichte über das Risikomanagement im Einkauf verfasst.
Unsere Schwesterfirma bei der team neusta, die sich intensiv mit dem Thema KI beschäftigt. Darüber hinaus gibt es auch erste Softwarefirmen am Markt, die mit einer KI im Lksg – Bereich am Start sind. So ist z.B. SAP eine Kooperation eingegangen, um das Feld zu besetzen. Das darf ich hier erwähnen, weil wir selber zertifizierter SAP Partner sind und entsprechend Leistungen anbieten könnten 😉

Doch zurück zu meinen Kollegen die sich mit dem Thema KI geschäftigen: Ihnen sind Projekte wie der Einsatz einer KI im Predictive maintenance oder im Risikomanagement Bereich nicht fremd und sie würden sich sehr über weitere spannende Projekte in Zusammenarbeit mit uns als Einkaufsexperten freuen.

Was würde Euch aus dem Bereich KI Einsatz im Einkauf interessieren?

PS: Dieser Beitrag ist nicht von Chat GPT geschrieben.

Stefan Ehlert

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Als Dipl.-Ing. der Medientechnik hat Stefan über 15 Jahre im Projekt- und Produktmanagement international gearbeitet und war danach mehrere Jahre als Director of Supply Chain & Product Management tätig. Heute ist er Business Development Procurement-Experte bei neusta enterprise services. Hier unterstützt und berät er neben seiner Tätigkeit als Projektleiter in klassischen Projekten auch bei der Umsetzung agiler Projekte und Prozesse.

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